Freitag, 26. September 2008
ewig langes update
laurasa, 18:58h
So nun habe ich hoffentlich mal wieder Zeit meinen blogg abzudaten… naja eigentlich nicht wirklich Zeit aber gerade keinen Nerv mehr zu arbeiten. Bin diesmal auch so clever es vorzuschreiben und nur zu copy pasten.
Zu dem was letztes mal einfach weg war. Wir waren mal wieder auf dem höchsten Berg hier und diesmal ohne Hubi und mussten laufen. Diesmal waren wir schon in 4 Stunden oben! Der Weg ist zwar ziemlich anstrengend und am Ende der Regenzeit ziemlich rutschig, aber zum glück ist das meiste des Weges im Wald und da gibt es ja immer was zum festhalten, auch wenn man nicht immer schnell genug sieht ob da fiese Stacheln dran sind. Kamen gut oben an und da hatte ich mich dann auch schon fast wieder beruhigt.
Das dumme am laufen ist nicht der Weg, sondern das Dorf in dem man startet. Ede hat schon letztes Jahr dieses Dorf „Arschlochdorf“ getauft und sie haben ihrem Namen mal wieder alle Ehre erwiesen. Der Grund für diesen Namen kommt daher, dass dieses Dorf fast von allen Seiten vom Weltnaturerbe umschlossen ist und deswegen von Touris aber auch von Forschern gern besucht wird. Die hatten letztes Jahr „ein Büro“ an das man immer 100 000 FG zahlen sollte (das sind etwa 15 €, also nicht wirklich viel Geld). Wir haben uns aber immer geweigert, wenn wir das anfangen müssen das alle anderen Forscher auch zahlen und dann bekommen wir hier im camp ärger, außerdem macht dieses Büro nix. Wegen unserer Weigerung die 100 000 zu zahlen und unseren Guide persönlich zu bezahlen und nicht irgend einen Hansel der den ganzen Tag nur Palmwein trinkt. Fazit war wir waren immer mindestens 3 Stunden am Diskutieren um einen Guide zu bekommen. Letztes Jahr wurde es mir einmal zu doof und ich bin mit dem Chauffeur wieder abgefahren nach 3 Stunden ohne dass wir irgendwas gearbeitet haben. Wenn die mein Geld nicht wollen… Als Ede auf dem höchsten Berg war, haben sie ihnen Fallen gestellte auf dem Weg, die man nicht gesehen hat wenn man den Berg runter gelaufen ist, aber gut sichtbar waren, wenn man hoch gelaufen ist. Als Joseph dort war dieses Jahr haben sie ihm einen Guide mit gegeben der gegen Ende meinte: „Oh super, so weit war ich noch nie im Wald!“ und das auch nur, als sie ihn gefragt haben, wie denn der beste Weg zurück zum Zelt wäre… Also, das ist die Geschichte des Arschlochdorfs. Diesmal wussten wir ja gut, was wohl auf uns zukommt. Nema, der Umweltmensch im Camp der immer für alle, alles regeln muss, meinte die haben „das Büro“ abgeschafft und somit wäre das alles kein Problem. Ich hab ihm zwar das mit dem Büro geglaubt aber nicht mit dem „kein Problem“ deswegen sind wir schon am Nachmittag vorher da hin gefahren und wollten nur 3 Träger, da wir ja den Weg kennen, so einigermaßen. Wir kamen also um 4 an und haben gleich mal Palmwein für alle gekauft um sie froh zu stimmen. Nema schien recht zu behalten, nach läppischen 2 Stunden hatten wir 3 Träger, sollten aber noch dem „Chef de Section“ guten Tag sagen. Naja, machen wir natürlich. Das hatte zur folge, das er „kein Problem“ gesagt hat und er möchte sich am Abend noch mal mit uns unterhalten. OK, kein Problem auch für uns. Bei dem „Gespräch“ am Abend kam dann raus, dass sie jetzt eine „Vereinigung Arschlochdorf“ gegründet haben und dass man denen jetzt 50 000 FG zahlen soll und das hier die Firma nix für das Arschlochdorf tut etc. Hätte ich nicht gewusst das Nema da noch öfter hin muss oder ich wäre alleine dort gewesen hätte ich ein Auto bestellt für den nächst möglichen Termin und denen den Stinkefinger gezeigt. Nema hat aber mehr Geduld als ich und so hatten wir schon um 11 h (also schlappe 7 Stunden später) unsere wirklichen Träger und konnten am nächsten Morgen los (eine Stunde später als geplant, weil ich so sauer war und wusste ich kann für die nächsten 2 Stunden eh nur schimpfen…). Die Träger kamen dann auch nur mit 1 Stunde Verspätung und meinten ganz freundlich sie hätten noch nicht gefrühstückt und so könnten sie nicht los. Als wir dann weg waren war ja auch eigentlich alles OK. Die Arbeit oben auf dem Berg war gut, hat nur einen Tag durchgeregnet, sonst kam das Wasser kurz aber in Massen, was viel angenehmer ist!
Auf dem Rückweg waren die Träger auch nur 2 Stunden zu spät (hatten ein Fest im Dorf am Abend vorher und es hat am Morgen geregnet, da kann man ja auch nicht rechtzeitig los, macht ja Sinn, oder?). Als wir dann im Arschlochdorf angekommen waren, hungrig und müde, war das blöde Auto nicht da. Weil wir von den Leuten im Camp vergessen wurden, oder ich weiß nicht warum. Auf jeden Fall haben wir die dann noch mal dran erinnert und dann haben die auch schon eine halbe Stunde später ein Auto los geschickt. Leider kann man in dem wundertollen Dorf nur Alkohol, aber nix unalkoholisches kaufen (das schließt Essen ein) und wir mussten uns wieder mit denen unterhalten. Nema hat dann noch mal klar gemacht, wenn sie ein Arschlochdorf bleiben kommt bald keiner mehr bei denen vorbei. Wie immer waren sie dann ganz verständig, bin mir aber sicher falls ich noch mal gezwungen sein sollte dahin zurück zu kommen haben die das alles wieder vergessen. Das sind die Zeiten zu denen Afrika einfach nur doof ist.
Somit hatte ich erstmal nicht die beste Laune als wir wieder kamen. Ich wollte in einen Wald etwas weiter weg und da werden dann natürlich die Sicherheitsvorschriften verschärft, in meinem Fall insofern als Nema auf jeden Fall dabei sein muss, da er sich mit der Sicherheit auskennt. Dummerweise kam eine Hydrologin, die die Hydrologischen und Wetterstationen wieder auf Vordermann bringen sollte und dabei den extra dafür angestellten Hydromenschen und warum auch immer Nema einlernen sollte. Diesen neuen Hydromenschen, Assis, habe ich auch zum fressen gern. Der kennt sich für einen Guineer unglaublich gut mit Computern aus, soll aber auch alle Stationen kontrollieren. Da gibt es 2 Wetterstationen wo man nicht mit dem Auto bis kurz davor fahren kann und laufen muss. Er hat kurzerhand beschlossen der Weg wäre zu gefährlich (die anderen sind da für über ein Jahr brav jeden Monat runter und wieder hoch gelaufen), dabei ist das halt anstrengend aber nicht gefährlich. Wie soll ich denn jetzt noch meine Wege zurück legen um meinen Job zu machen? Der Blödkopf! Außerdem war er nach dem 2. Tag im Feld krank (den ersten Tag im Feld hat er nix gemacht, da war Nema immer im Wasser…). Fazit: der Chef hier im camp sagt, ohne Nema darfst Du nicht in den Wald fahren, die Chefin von Nema behauptet auf gar keinen Fall darf Nema mit, der muss im camp bleiben! Nachdem die Hydrologin herausgefunden hat was Assis für ein Waschlappen ist, war sie auch der Meinung Nema muss bleiben. Immerhin habe ich es geschafft, dass er mit mir die Genehmigung für den Wald organisieren darf. Habe festgestellt, Genehmigungen bekommt man viel einfacher wenn er dabei ist. Der kennt jeden von früher und die haben Respekt vor ihm. Oh, vergessen auch wieder eine typische Guinea Geschichte: Ein Freund von Nema hat die Genehmigung organisiert, noch bevor die Hydrologin kann, und es hieß es würde ausreichen wenn ein Chauffeur die Genehmigung abholt. An dem Tag an dem der Chauffeur unterwegs war, ist denen dann aber eingefallen, dass sie einen neuen Direktor bekommen und das somit der alte die Genehmigung natürlich NICHT ausstellen kann, weil wir da ja hin wollen wenn der neue schon seinen Job hat. OK, dann muss man eben warten bis die „Herzlichwillkommen Zeremonie“ vorbei ist. Da wir die ersten waren die was von dem neuen Direktor wollten und ihn fast in „unserem“ Camp getroffen haben, war er auch noch freundlich und hat uns die Genehmigung fast gleich ausgestellt. Ich war begeistert und hatte wieder gute Laune.
Während diesem ganzen hin und her mit der Genehmigung und ob wir überhaupt fahren dürfen wurden wir noch auf dem Berg vergessen. Der Chauffeur ist einfach ohne uns abgefahren. Hatte ja sowieso schon schlechte Laune und das hat mir dann noch den Rest gegeben. Ich soll hier täglich sau viel Zeit in Sicherheitsmaßnahmen investieren, was ja eindeutig nicht mein Job ist, ich werde bezahlt Frösche zu finden, und dann so was. Ich bin mir sowieso sicher, die würden nicht merken dass ich fehle, wenn ich mal einen Check in call vergesse oder ähnliches. An dem Tag an dem wir vergessen wurden taten die walky-talkies nicht und ich musste über Satellitentelefon anrufen. Der Guineische Sicherheitsblödi, hat sich dann auch gleich am NÄCHSTEN Tag bei mir beschwert, dass ich um 12 nicht Charly 1 bescheid gegeben hätte. Wenn so was passiert, sollte der den Oberchef informieren, der dann den Sanitäter informiert und dann sollte ein Suchtrupp losgeschickt werden. Hätte er das gemacht, hätte er gewusst dass ich die Sanitäterin angerufen hatte. Soviel zur Sicherheit, die läuft phantastisch hier, und ist sicher keine Zeitverschwendung. Auf jeden Fall war ich an dem Tag richtig sauer und da ich mich mit dem Oberboss ziemlich gut verstehe und ihm sein Satellitentelefon wieder geben musste, habe ich ihm erzählt dass wir auf dem Berg vergessen wurden. Somit hat der kleinste der Chefs der Chauffeure eins auf den Deckel bekommen, in geschriebener Form, das fieseste was man hier tun kann. Seither habe ich immer ein Auto und das ist pünktlich. Richtig schade, dass man erstmal um sich treten muss, das hier was läuft. Aber es läuft! :-)
Durfte auch in den Wald und wir haben froh die unbeschriebene Froschart gesucht aber nicht gefunden. Da es ziemlich viel Verwirrung mit der Sicherheit gab bei dem Trip bin ich mal gespannt, ob das weiterhin noch läuft. Mir war das zu blöd jeden Anruf etc aufzulisten und habe deswegen die volle Verantwortung übernommen (sonst wird es sowieso wieder irgendeinem kleinen Chauffeur in die Schuhe geschoben, der sich nicht wehren kann…)
Auch wenn ich gerade viel am schimpfen bin, geht es mir aber gut. Es ist fast angenehmes T-Shirt Wetter (also sehr viel wärmer als letztes Jahr! :-)) und wie aufs Stichwort geht das Gewitter los… gleich schüttet es wohl wie aus Kübeln, kann den Regen schon kommen hören… deswegen lasst es Euch gut gehen und ich hoffe ich werde öfter zum updaten kommen. Dann müsst Ihr auch keine Romane lesen :-)
A plus
Zu dem was letztes mal einfach weg war. Wir waren mal wieder auf dem höchsten Berg hier und diesmal ohne Hubi und mussten laufen. Diesmal waren wir schon in 4 Stunden oben! Der Weg ist zwar ziemlich anstrengend und am Ende der Regenzeit ziemlich rutschig, aber zum glück ist das meiste des Weges im Wald und da gibt es ja immer was zum festhalten, auch wenn man nicht immer schnell genug sieht ob da fiese Stacheln dran sind. Kamen gut oben an und da hatte ich mich dann auch schon fast wieder beruhigt.
Das dumme am laufen ist nicht der Weg, sondern das Dorf in dem man startet. Ede hat schon letztes Jahr dieses Dorf „Arschlochdorf“ getauft und sie haben ihrem Namen mal wieder alle Ehre erwiesen. Der Grund für diesen Namen kommt daher, dass dieses Dorf fast von allen Seiten vom Weltnaturerbe umschlossen ist und deswegen von Touris aber auch von Forschern gern besucht wird. Die hatten letztes Jahr „ein Büro“ an das man immer 100 000 FG zahlen sollte (das sind etwa 15 €, also nicht wirklich viel Geld). Wir haben uns aber immer geweigert, wenn wir das anfangen müssen das alle anderen Forscher auch zahlen und dann bekommen wir hier im camp ärger, außerdem macht dieses Büro nix. Wegen unserer Weigerung die 100 000 zu zahlen und unseren Guide persönlich zu bezahlen und nicht irgend einen Hansel der den ganzen Tag nur Palmwein trinkt. Fazit war wir waren immer mindestens 3 Stunden am Diskutieren um einen Guide zu bekommen. Letztes Jahr wurde es mir einmal zu doof und ich bin mit dem Chauffeur wieder abgefahren nach 3 Stunden ohne dass wir irgendwas gearbeitet haben. Wenn die mein Geld nicht wollen… Als Ede auf dem höchsten Berg war, haben sie ihnen Fallen gestellte auf dem Weg, die man nicht gesehen hat wenn man den Berg runter gelaufen ist, aber gut sichtbar waren, wenn man hoch gelaufen ist. Als Joseph dort war dieses Jahr haben sie ihm einen Guide mit gegeben der gegen Ende meinte: „Oh super, so weit war ich noch nie im Wald!“ und das auch nur, als sie ihn gefragt haben, wie denn der beste Weg zurück zum Zelt wäre… Also, das ist die Geschichte des Arschlochdorfs. Diesmal wussten wir ja gut, was wohl auf uns zukommt. Nema, der Umweltmensch im Camp der immer für alle, alles regeln muss, meinte die haben „das Büro“ abgeschafft und somit wäre das alles kein Problem. Ich hab ihm zwar das mit dem Büro geglaubt aber nicht mit dem „kein Problem“ deswegen sind wir schon am Nachmittag vorher da hin gefahren und wollten nur 3 Träger, da wir ja den Weg kennen, so einigermaßen. Wir kamen also um 4 an und haben gleich mal Palmwein für alle gekauft um sie froh zu stimmen. Nema schien recht zu behalten, nach läppischen 2 Stunden hatten wir 3 Träger, sollten aber noch dem „Chef de Section“ guten Tag sagen. Naja, machen wir natürlich. Das hatte zur folge, das er „kein Problem“ gesagt hat und er möchte sich am Abend noch mal mit uns unterhalten. OK, kein Problem auch für uns. Bei dem „Gespräch“ am Abend kam dann raus, dass sie jetzt eine „Vereinigung Arschlochdorf“ gegründet haben und dass man denen jetzt 50 000 FG zahlen soll und das hier die Firma nix für das Arschlochdorf tut etc. Hätte ich nicht gewusst das Nema da noch öfter hin muss oder ich wäre alleine dort gewesen hätte ich ein Auto bestellt für den nächst möglichen Termin und denen den Stinkefinger gezeigt. Nema hat aber mehr Geduld als ich und so hatten wir schon um 11 h (also schlappe 7 Stunden später) unsere wirklichen Träger und konnten am nächsten Morgen los (eine Stunde später als geplant, weil ich so sauer war und wusste ich kann für die nächsten 2 Stunden eh nur schimpfen…). Die Träger kamen dann auch nur mit 1 Stunde Verspätung und meinten ganz freundlich sie hätten noch nicht gefrühstückt und so könnten sie nicht los. Als wir dann weg waren war ja auch eigentlich alles OK. Die Arbeit oben auf dem Berg war gut, hat nur einen Tag durchgeregnet, sonst kam das Wasser kurz aber in Massen, was viel angenehmer ist!
Auf dem Rückweg waren die Träger auch nur 2 Stunden zu spät (hatten ein Fest im Dorf am Abend vorher und es hat am Morgen geregnet, da kann man ja auch nicht rechtzeitig los, macht ja Sinn, oder?). Als wir dann im Arschlochdorf angekommen waren, hungrig und müde, war das blöde Auto nicht da. Weil wir von den Leuten im Camp vergessen wurden, oder ich weiß nicht warum. Auf jeden Fall haben wir die dann noch mal dran erinnert und dann haben die auch schon eine halbe Stunde später ein Auto los geschickt. Leider kann man in dem wundertollen Dorf nur Alkohol, aber nix unalkoholisches kaufen (das schließt Essen ein) und wir mussten uns wieder mit denen unterhalten. Nema hat dann noch mal klar gemacht, wenn sie ein Arschlochdorf bleiben kommt bald keiner mehr bei denen vorbei. Wie immer waren sie dann ganz verständig, bin mir aber sicher falls ich noch mal gezwungen sein sollte dahin zurück zu kommen haben die das alles wieder vergessen. Das sind die Zeiten zu denen Afrika einfach nur doof ist.
Somit hatte ich erstmal nicht die beste Laune als wir wieder kamen. Ich wollte in einen Wald etwas weiter weg und da werden dann natürlich die Sicherheitsvorschriften verschärft, in meinem Fall insofern als Nema auf jeden Fall dabei sein muss, da er sich mit der Sicherheit auskennt. Dummerweise kam eine Hydrologin, die die Hydrologischen und Wetterstationen wieder auf Vordermann bringen sollte und dabei den extra dafür angestellten Hydromenschen und warum auch immer Nema einlernen sollte. Diesen neuen Hydromenschen, Assis, habe ich auch zum fressen gern. Der kennt sich für einen Guineer unglaublich gut mit Computern aus, soll aber auch alle Stationen kontrollieren. Da gibt es 2 Wetterstationen wo man nicht mit dem Auto bis kurz davor fahren kann und laufen muss. Er hat kurzerhand beschlossen der Weg wäre zu gefährlich (die anderen sind da für über ein Jahr brav jeden Monat runter und wieder hoch gelaufen), dabei ist das halt anstrengend aber nicht gefährlich. Wie soll ich denn jetzt noch meine Wege zurück legen um meinen Job zu machen? Der Blödkopf! Außerdem war er nach dem 2. Tag im Feld krank (den ersten Tag im Feld hat er nix gemacht, da war Nema immer im Wasser…). Fazit: der Chef hier im camp sagt, ohne Nema darfst Du nicht in den Wald fahren, die Chefin von Nema behauptet auf gar keinen Fall darf Nema mit, der muss im camp bleiben! Nachdem die Hydrologin herausgefunden hat was Assis für ein Waschlappen ist, war sie auch der Meinung Nema muss bleiben. Immerhin habe ich es geschafft, dass er mit mir die Genehmigung für den Wald organisieren darf. Habe festgestellt, Genehmigungen bekommt man viel einfacher wenn er dabei ist. Der kennt jeden von früher und die haben Respekt vor ihm. Oh, vergessen auch wieder eine typische Guinea Geschichte: Ein Freund von Nema hat die Genehmigung organisiert, noch bevor die Hydrologin kann, und es hieß es würde ausreichen wenn ein Chauffeur die Genehmigung abholt. An dem Tag an dem der Chauffeur unterwegs war, ist denen dann aber eingefallen, dass sie einen neuen Direktor bekommen und das somit der alte die Genehmigung natürlich NICHT ausstellen kann, weil wir da ja hin wollen wenn der neue schon seinen Job hat. OK, dann muss man eben warten bis die „Herzlichwillkommen Zeremonie“ vorbei ist. Da wir die ersten waren die was von dem neuen Direktor wollten und ihn fast in „unserem“ Camp getroffen haben, war er auch noch freundlich und hat uns die Genehmigung fast gleich ausgestellt. Ich war begeistert und hatte wieder gute Laune.
Während diesem ganzen hin und her mit der Genehmigung und ob wir überhaupt fahren dürfen wurden wir noch auf dem Berg vergessen. Der Chauffeur ist einfach ohne uns abgefahren. Hatte ja sowieso schon schlechte Laune und das hat mir dann noch den Rest gegeben. Ich soll hier täglich sau viel Zeit in Sicherheitsmaßnahmen investieren, was ja eindeutig nicht mein Job ist, ich werde bezahlt Frösche zu finden, und dann so was. Ich bin mir sowieso sicher, die würden nicht merken dass ich fehle, wenn ich mal einen Check in call vergesse oder ähnliches. An dem Tag an dem wir vergessen wurden taten die walky-talkies nicht und ich musste über Satellitentelefon anrufen. Der Guineische Sicherheitsblödi, hat sich dann auch gleich am NÄCHSTEN Tag bei mir beschwert, dass ich um 12 nicht Charly 1 bescheid gegeben hätte. Wenn so was passiert, sollte der den Oberchef informieren, der dann den Sanitäter informiert und dann sollte ein Suchtrupp losgeschickt werden. Hätte er das gemacht, hätte er gewusst dass ich die Sanitäterin angerufen hatte. Soviel zur Sicherheit, die läuft phantastisch hier, und ist sicher keine Zeitverschwendung. Auf jeden Fall war ich an dem Tag richtig sauer und da ich mich mit dem Oberboss ziemlich gut verstehe und ihm sein Satellitentelefon wieder geben musste, habe ich ihm erzählt dass wir auf dem Berg vergessen wurden. Somit hat der kleinste der Chefs der Chauffeure eins auf den Deckel bekommen, in geschriebener Form, das fieseste was man hier tun kann. Seither habe ich immer ein Auto und das ist pünktlich. Richtig schade, dass man erstmal um sich treten muss, das hier was läuft. Aber es läuft! :-)
Durfte auch in den Wald und wir haben froh die unbeschriebene Froschart gesucht aber nicht gefunden. Da es ziemlich viel Verwirrung mit der Sicherheit gab bei dem Trip bin ich mal gespannt, ob das weiterhin noch läuft. Mir war das zu blöd jeden Anruf etc aufzulisten und habe deswegen die volle Verantwortung übernommen (sonst wird es sowieso wieder irgendeinem kleinen Chauffeur in die Schuhe geschoben, der sich nicht wehren kann…)
Auch wenn ich gerade viel am schimpfen bin, geht es mir aber gut. Es ist fast angenehmes T-Shirt Wetter (also sehr viel wärmer als letztes Jahr! :-)) und wie aufs Stichwort geht das Gewitter los… gleich schüttet es wohl wie aus Kübeln, kann den Regen schon kommen hören… deswegen lasst es Euch gut gehen und ich hoffe ich werde öfter zum updaten kommen. Dann müsst Ihr auch keine Romane lesen :-)
A plus
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